Vereinigtes Königreich 2022
Der erste Urlaubstag begann stressig. Jule hielt noch eine Schulung und ich war mit packen des Campers beschäftigt. Genau zur geplanten Zeit wurde dann der Laptop zugeklappt, ich hatte fertig gepackt und wir konnten zu unserer 5-Länder-Tour starten. Deutschland, Niederlande, Belgien, Frankreich und schlussendlich England.
Kurz vor Mitternacht ging die Fähre auf die Insel und damit begannen für uns die letzten zwei Stunden Fahrtzeit gen London durch die pechschwarze Nacht. In diesem Blog nehmen wir dich mit auf unsere Reise durch das Königreich, zeigen dir unsere Reiseroute und unsere to-do’s. Wir dröseln genau auf wie viel Reisebudget wir für den Urlaub gebraucht haben, für was es ausgegeben wurde und zeigen dir schlussendlich unseren Preisvergleich der Supermärkte.
Unsere Reiseroute
Auf der Karte kannst du unsere Reiseroute grob nachverfolgen. Direkt im Anschluss stellen wir dir auch noch unsere Highlights entlang der Route vor. Die einzelnen Punkte auf der Karte zeigen unsere Schlafplätze, die sich immer in der freien Natur befanden. Viele davon sind von Park4Night, manchmal haben wir aber auch einfach dort angehalten wo es schön war oder haben nach dem Pub-Besuch auf dem Parkplatz geschlafen.
Wir sind durch England & Schottland eigentlich ohne Plan gefahren. Wir hatten im Vorfeld viele Punkte auf der Karte markiert die wir sehen wollten. So haben wir uns dann immer von Tag zu Tag überlegt was wir anfahren wollen, auf was wir Lust haben und welche Straßen wir nehmen. So haben wir ganz oft auch nicht den kürzesten oder schnellsten Weg genommen, sondern sind deutliche Umwege gefahren. Alles um von den großen Straßen wegzukommen und kleine, neue Orte zu entdecken.
Auch wenn wir gerne jeden noch so kleinen Schlenker mitgenommen hätten … letzendlich waren wir doch zeitlich und auch budgettechnisch eingegrenzt. Das heißt ab und an wurde es dann doch mal ein Highway um ein paar Meter zu machen. Witzig war während der ganzen Fahrerei das Umrechnen der Miles in Kilometer. Wie gut, dass Jule (unser menschlicher Taschenrechner) auf dem Beifahrersitz saß und die Kilometer in sekundenschnelle mal 1,6 gerechnet hatte. Nach drei Tagen konnten wir die Geschwindigkeiten dann aber eh auswendig 😛
Sehenswertes
Unsere Ausgaben:
Diesel 1.160€
6.141 Kilometer
Auf unserem 3,5 wöchigem Roadtrip haben wir etwas mehr als 6.000 Kilometer zurückgelegt, von denen aber circa 1.200 für den Weg nach Calais draufgingen.
Im September 2022 lag der durchschnittliche Spritpreis in England und Schottland bei umgerechnet 2,04€/Liter. Die Standheizung haben wir im Urlaub nur für 1,5 Nächte gebraucht und kamen somit auf einen durchschnittlichen Spritverbrauch von 9,6l auf 100km.
Restaurant 565€
Aua. Die zweitteuerste Position des Urlaubes noch vor Lebensmitteln. Das tut im nachhinein schon ein wenig weh. Um die regionale Küche auszuprobieren steht in der Regel mindestens ein Restaurantbesuch im Urlaub an. Somit hat alleine ein Pub-Besuch schon knapp 100€ gekostet. Dazu kommt dann viel Kleinkram: Heiße Schokolade 2go, mal ein Frühstück hier, ein Stop bei Starbucks und so weiter…
Das ist natürlich ein Kostenpunkt, der komplett wegfallen könnte. In dem Urlaub wollten wir uns aber gönnen, somit ist das schon in Ordnung. Nächstes mal treten wir hier aber ein bisschen mehr auf die Bremse!
Lebensmittel 538€
Für 2 Personen
Vor dem Urlaub haben wir einen Großeinkauf an allen haltbaren Lebensmitteln (Nudeln, Reis, Dosengemüse, Saucen etc) gemacht, um im Königreich erstmal nur frische & lokale Speisen kaufen zu müssen. Wir hatten vorab das Gefühl, dass uns das günstiger kommen würde.
Ob das wirklich so klug war, haben wir weiter unten bei unserem Supermarktvergleich für dich herausgefunden.
Reisekosten 354€
Fähre/Maut/Scheinwerferaufkleber
Ich glaube es ist kein Geheimnis, dass sich England nicht über das Festland erreichen lässt. 247€ (+25€ Umbuchungsgebühr) entfallen somit schon mal auf die Fähre zwischen Calais & Dover.
Der Rest kummuliert sich in einer anderen Fährübersetzung auf eine kleine, fast unbewohnte Insel, das Nutzen einer Mautstraße sowie den Scheinwerferaufklebern.
Die Aufkleber sind für alle Linkslenkenden Fahrzeuge Pflicht, die auf der linken Seite fahren wollen. Das hängt mit der Asymmetrie der Scheinwerfer zusammen, kurz zusammengefasst leuchtet der rechte Scheinwerfer immer um einiges weiter als es der linke tut. Normalerweise ist das kein Problem, da sich der Scheinwerfer schließlich am Straßenrand befindet. Fährst du jetzt aber auf der anderen Seite würdest du damit den Gegenverkehr blenden. Osram hat das Ganze auf ihrem Autolichtblog noch etwas genauer erläutert – schau dort mal vorbei wenn es dich interessiert.
Aktivitäten 232€
Bei den kostenpflichtigen Aktivitäten haben wir in diesem Urlaub mal einige Touri-Aktvitäten mitgemacht:
- Hop-on-Hop-off Tour in London für 91€
- Besuch des Kriegsschiffes HMS Belfast für 53€
- Eine Whisky Tour für 42€
- Ein absolutes Muss im September: Die originalen Higland Games für 32€
Und noch ein bisschen Kleinkram. Lass uns gerne einen Kommentar da wenn du Empfehlungen oder Tipps zu den Aktivitäten haben möchtest.
Mitbringsel 127€
Postkarten (alleine dafür gingen über 65€ drauf) und kleine Andenken für unsere Liebsten.
Andenken 94€
Kleine Andenken für uns selbst. Meistens nehmen wir uns hier auf Märkten etwas handgemachtes mit.
Öffentliche Verkehrsmittel 87€
Für öffentliche Verkehrsmittel in London empfehlen wir ganz dringend die Oystercard. Öffis sind in London nämlich verdammt teuer! Für unseren zwei-tägigen Aufenthalt haben wir außwärts geschlafen und sind morgens mit der Overground in die Stadt reingefahren. Für die erste Fahrt hatten wir noch keine Oystercard und mussten so 17,32€ bezahlen… für eine 10 Minütige Fahrt!
Das coole an der Oystercard ist neben dem ermäßigtem Fahrpreis das Tageslimit. Je nach Zone können so maximal 14,10£ fällig werden – ab danach fährst du kostenlos. Somit hat sich die Karte für uns alleine schon für die Hin- und Rückfahrt gelohnt. Mit der Underground und den Bussen konnten wir so „kostenlos“ durch die Stadt tingeln.
Wir haben auf unsere Karte jeweils 20£ eingezahlt, was für unsere zwei Tage völlig ausgereicht hat.
Wäsche waschen 36€
Waschboxen lassen sich im Königreich recht häufig finden. Nur günstig sind sie nicht wirklich – so haben wir nur zwei Mal unsere Wäsche gemacht.
Tagesparkplätze 31€
An jedem noch so kleinen oder großen Parkplatz stehen Parkautomaten. Viele davon sind sogar so clever das Kennzeichen auf den Parkschein zu drucken, sodass der Parkschein nicht weitergegeben werden kann. Wenn du uns auf Instagram verfolgt hast wirst du mitbekommen haben, dass wir die ersten 5 Tage keinen Cent fürs parken ausgegeben haben. Teilweise Glück gehabt, teilweise getrickst und teilweise auch nicht regelkonform.
Ein paar Euro konnten wir somit sparen, je nachdem wie viele Wasserfälle, Lookouts oder anderes du dir anschauen möchtest kann der Preis nochmal deutlich nach oben oder unten gehen.
Nachts haben wir immer an freien Orten in der Natur gestanden. Somit hatten wir zumindest keine Kosten für Übernachtungen.
Duschen 25€
Zwei Tage sind zu wenig – vier Tage sind zu viel. In der Regel duschen wir somit immer jeden dritten Tag. Duschen ließen sich tatsächlich fast überall finden. Community-Center, öffentliche Duschen oder auch ganz klassische Campingplätze die wir nur zum duschen anfahren: In der Regel zahlen wir so pro Person pro Dusche 2-3€
Sonstiges 24€
Gerade in Schottland brauchst du unbedingt Mückenspray! Unsere Nachbarn haben uns Antibrumm empfohlen. Zwar etwas teurer als das klassische Autan, hilft dafür aber super und stinkt nicht.
Eine Zitruskerze hilft ebenfalls draußen sitzen zu können, ohne dass die lästigen Fiecher ankommen.
Wasser tanken 6€
Einmal mussten wir für das füllen des Tanks einen kleinen Obolus bezahlen. Sonst ging das dank Albfilter an den unterschiedlichsten Orten ohne große Mühe.
Umrechnungsgebühren 0€
Wir führen den Punkt bewusst auf, weil du daran denken solltest, dass bei den meisten Banken Umrechnungsgebühren anfallen. Die Kreditkarte unseres Gemeinschaftskontos verzichtet zum Glück darauf, sodass wir hier einiges an Geld gespart haben. Es gibt einige kostenlose Kredit-Reisekarten. Schau einfach mal bei den gängigen Vergleichsportalen.
Zum Vergleich: Die Kreditkarte meines Dailykontos nimmt 1,99%. Bei dem ausgegebenen Betrag hätten wir somit 65€ alleine an die Bank bezahlt. Natürlich fällt das bei dem Gesamtbetrag nicht mehr groß ins Gewicht, trotzdem ist es natürlich schön wenn man es sich sparen kann.
Insgesamt hat uns der Roadtrip durch England & Schottland also 3.279€ gekostet.
Alle Preise beziehen sich auf zwei Personen.
„England ist teuer!“
Die Aussage hört man doch immer wieder. Aber stimmt das wirklich?
Wir haben dazu die Preise Lidl’s in England, Schottland und Deutschland verglichen. Dabei haben wir meistens die günstigsten Produkte genommen, manchmal aber auch klassische Markenprodukte. Schottland und England unterscheiden sich kaum, sodass wir zur besseren Darstellung nur die Schottischen Preise hingeschrieben haben, die sich unterscheiden.
Da es im vereinigten Königreich andere Packungsgrößen gibt als bei uns in Deutschland, haben wir die deutschen Gramm Preise genommen und auf die Englische Packungsgröße hochgerechnet.
Produkt | England | Schottland | Deutschland |
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Nutella 630g | 4,56€ | 4,07€ | |
Stilles Mineralwasser 2l | 0,26€ | 0,25€ | |
Coca Cola 1,75l | 2,58€ | 2,25€ | 2,50€ |
Pfand | – | – | 0,25€ |
Mehl 1,5kg | 0,74€ | 0,68€ | |
Zucker 1kg | 0,79€ | 0,79€ | |
Nudeln 500g | 0,79€ | 0,37€ | 0,89€ |
Dose Stapelchips | 1,43€ | 1,29€ | |
Toilettenpapier 9stk/2-lagig | 2,51€ | 2,95€ | |
Frisches Baguette | 0,90€ | 0,75€ | |
H-Milch | 0,79€ | 0,99€ | |
6er Eier | 1,09€ | 1,13€ | 1,19€ |
Pesto 190g | 0,90€ | 1,29€ | |
Dose Erbsen | 0,61€ | 0,75€ |
Einkaufswagen: | 17,95€ | 17,24€ | 18,39€ |
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Super interessant zu sehen, dass der Einkaufwagen in Deutschland teurer ist als im Königreich. Und gerade bei den Nudeln gibt es heftige Unterschiede. Natürlich muss man aber auch dazu sagen, dass dieser Einkaufswagen genau so wahrscheinlich nie gekauft werden würde. Trotzdem gibt er aber einen guten Einblick in die unterschiedliche Preisgestaltung.
Auf den Unterschied beim Tanken gehen wir jetzt bewusst nicht ein: Dafür haben die Länder in der aktuellen Zeit zu viele Faktoren drin, die die Preisgestaltung beeinflussen. Im vereinigten Königreich waren es im Durchschnitt aber 2,06€, 1,76€ in Frankreich und 2€ in Deutschland
Fazit
Das Vereinigte Königreich ist ein Traum!
Wir fanden Schottland zwar deutlich spannender als England, haben es trotzdem aber in beiden Ländern super genossen und es uns gut gehen lassen. Und selbst im September haben wir vom „typischen Englischen Wetter“ eigentlich kaum etwas mitbekommen.
Hast du noch Fragen oder haben wir vergessen etwas zu erwähnen? Lass uns ein Kommentar da oder schreib uns auf Instagram an, wir freuen uns über jede Nachricht! 🙂
Schau gerne auch mal in das YouTube Video rein um ein paar mehr Impressionen zu bekommen.
Hallo Anton,
wie versprochen habe ich mir das Video angeschaut und dann „in einem Abwasch“ den Blogeintrag durchgelesen. Dein Schreibstil gefällt mir äußerst gut, da man sich als Leser wirklich angesprochen und abgeholt fühlt. Mir war vorab gar nicht bewusst, dass ihr derart viele Orte im vereinigten Königreich etkundet habt. Jule hat eine sehr angenehme und sympathische Art. Ich schätze, die Pferde waren mein Highlight, aber auch der Wasserfall war schön. Natürlich auch die angenehme Ruhe, die die weiten Landschaften voll saftigem Grün vermitteln. Es ist eine nette Abwechslung zu den klassischen London-Rundfahrten! Auf eurer Reise habt ihr natürlich schon viel Geld ausgegeben, aber ihr habt Erfahrungen gesammelt, die euch euer ganzes Leben erhalten bleiben werden. Danke, dass ihr diese tollen Impressionen für uns festgehalten habt, sodass wir zu einem gewissen Grad miterleben durften.
Liebe Grüße,
dein Tim Luka
Moin Tim Luka,
Freut mich, dass es dir gefallen hat 🙂
LG Anton
Traumhafte Landschaften und Abenteuer, die ihr erlebt habt. Freue mich schonauf den nächsten Blog.
Dankeschön 🥰