Marokko Kosten – Lebensmittel, Restaurant, Souvenirs

Marokko ist ein Land, welches es uns angetan hat. So nah an Europa und doch so anders von der Kultur. Ein Urlaub oder auch eine längere Reise kann richtig Spaß machen, wenn du die Preise im Land kennst um nicht über den Tisch gezogen zu werden. Denn wenn wir eins in unseren 3 Monaten Marokko gelernt haben, dann, dass wenn du auch nur im Entferntesten wie ein Tourist aussiehst die Preise oftmals um das bis zu 10-fache angehoben werden.

Speicher dir diese Seite ab, damit du beim einkaufen in Marokko immer weißt was faire Preise für beide Seiten sind.

Obst & Gemüsekg Preise
Auberginen3 – 5 DH
Avocado12 – 30 DH
Bananen8 – 15 DH
Birnen15 – 25 DH
Blumenkohl3 – 6 DH
Bohnen (grün)4 – 6 DH
Bund Minze/Petersilie1 DH
Erdbeeren10 – 17 DH
Gurken3 – 6 DH
Kartoffeln3 – 5 DH
Mandarinen2 – 5 DH
Möhren2 – 4 DH
Orangen3 – 5 DH
Paprika3 – 7 DH
Pflaumen9- 20 DH
Rettich2 – 4 DH
Rote Bete5 DH
Salat3 – 5 DH
Tomaten (groß & klein)2 – 5 DH
Weißkohl5 DH
Zitronen5 – 8 DH
Zucchini3 – 5 DH
Marokko Gewürze Markt
Getreideproduktekg Preise
Brot/Baguette klein (200g)1 – 1,2 DH
Brot/Baguette groß (400g)2 DH
Couscous10 DH
Meloui / Msemen (stück)4 – 6 DH
Mehl lose5 DH
Mehl verpackt7 DH
Nudeln lose12 DH
Nudeln verpackt22 DH
Reis10 – 13 DH
Milchprodukte & Eier
Butter20 – 50 DH (200g)
Ei1 DH (stk)
Joghurt16 DH (kg)
Käse60 – 150 DH (kg)
Margarine5 – 7 DH (250g)
Milch frisch3 – 4 DH (500ml)
Milch haltbar9 DH (liter)
Getränke
Cola/Fanta3,5 DH (240ml)
Cola/Fanta5,5 DH (330ml)
Grüner Tee (lose)7 – 20 DH (250g)
Wasser10 – 13 DH (5l)
Auswärts essen
Burger mit Pommes35 – 50 DH
Couscous40 – 70DH
Crepe10 – 20 DH
Gebäck1 – 2 DH
Minztee7 – 15 DH
Orangensaft (frisch)10 – 15 DH
Taco mit Pommes20 – 30 DH
Tajine35 – 70 DH
Souvenir
Tajine gebrannt (2-3 Personen)40 – 50 DH
Tajine ungebrannt (2-3 Personen)20 – 25 DH
Teeglas klein3 – 15 DH
Teekanne (2 Personen)30 – 70 DH
Turban40 – 55 DH
Frau vor Ledertaschen in Marokko, Fès

Einordnung der Preise

Die Preisliste musst du natürlich etwas dynamisch betrachten. Wir haben für ein Kilo Orangen auch schon 7DH bezahlt, hatten sie vorher aber probiert und festgestellt, dass das mit Abstand die besten Orangen bisher waren! Oder die Preisangabe für eine Teekanne: So ist eine unverzierte natürlich günstiger als eine mit vielen Schnörkeleien.

Verhandeln

Verhandeln gehört in Marokko zur Kultur. Aber wo lässt sich handeln? Wo lässt man es lieber bleiben? Und was sind die Tricks? Die ersten Tage nach unserer Einreise waren wir ziemlich schlecht im handeln. Nach knapp 3 Monaten im Land haben wir das Game aber so gut verstanden, dass wir es an dich weitergeben können. Bevor du weiter ließt ist eins aber ganz wichtig:

Niemals wird der erste Preis unter- oder überschritten! Es geht beim verhandeln nur in eine Richtung, die ist für dich nach oben und für den Verkäufer nach unten. Starte also nicht unüberlegt.

Wo kann man überall verhandeln?

In großen Supermarktketten wir Carrefour oder Marjane handelst du natürlich nicht. Genauso wenig an regulären Tankstellen und größeren Restaurants wie McDonalds o.ä.

Grundsätzlich aber natürlich: Wenn du verarschst wirst – überall! Wir sollten für einen kleinen Tee mal knapp 50DH zahlen. Trotz das wir den Tee schon getrunken hatten haben wir am Ende nicht diesen absolut überzogenen Preis gezahlt.

Campingplätze und Restaurants sind klassische Beispiele für ausgeschriebene Festpreise. Hier kannst du probieren zu handeln oder Mengenrabatte ausmachen im Sinne von „Ich bleibe so viele Nächte, dafür zahle ich x weniger“. Und auch Parkgebühren haben wir schon häufiger verhandelt, schwierig aber natürlich wenn es ein großer Parkplatz mit Schranke und Preistabelle ist.

Und Achtung: Auch bei der Polizei kannst du handeln. Wir haben schon viele Geschichten aus unserem Umkreis gehört, dass man sich mit der Polizei bei Strafen mal schnell auf die Hälfte geeinigt hat.

Gerade auf Märkten musst du handeln! Obst & Gemüse sind klassische Produkte um die du feilschst. Ganz selten haben wir hier auch direkt Preise am unteren Ende unserer Liste genannt bekommen, dann handelst du natürlich nicht mehr. Das ist aber definitiv die Ausnahme.

Alles was du in der Medina einkaufst wird gehandelt. Zwar gibt es Spezialisten die einen Festpreis ausschreiben oder sich nicht auf das Handeln einlassen – Das ist dann aber meistens bei großen Touristenansammlungen so und liegt daran, dass es mindestens einen Tourist pro Tag gibt, der den 10-fachen Preis zahlt. Wenn sie mit dir nicht feilschen wollen: Geh weiter, du wirst das selbe Produkt in der Regel innerhalb eines 10 Minuten Umkreises nochmal finden.

Friseur, Auto Werkstatt, Dienstleistungen, Aktivitäten wie Reiten, Quad-fahren, Einkäufe in kleineren Supermärkten – all das kannst und solltest du verhandeln, sofern dir natürlich nicht schon ein fairer Preis aus der Liste genannt wird. Aber selbst dann gilt: Wenn du viel kaufst kannst du auch hier noch einen Mengenrabatt aushandeln.

Was wenn ich den Preis nicht kenne?

Natürlich hilft hier grundsätzlich als erstes: Preise vergleichen. Siehst du ein Produkt das dir gefällt frag einfach nach dem Preis. Geh dann ohne zu handeln weiter zum nächsten Händler – in der Regel haben mehrere Händler ziemlich ähnliche Produkte. So kannst du dir relativ schnell einen Preis einholen. Wenn dafür aber keine Zeit ist und du schon in der Verhandlung steckst gilt folgende Faustformel:

Wenn du auf die Hälfte bis 1/3 vom erstgenannten Preis kommst ist das  idR. ein fairer Preis für beide Seiten.

Tipps zum verhandeln in Marokko

Je nach Produkt um das verhandelt wird dauert eine Verhandlung. Je teurer das Produkt, desto länger die Verhandlung. Da ist es ganz normal sich erstmal hinzusetzen und einen Tee zu trinken. Geh auch nicht nur in den Schlagabtausch sondern pausiere die Verhandlung zwischendurch und schau dir nochmal das Produkt an und begutachte die Verarbeitung. Dadurch kannst du dich nochmal auf das Produkt besinnen.

Wir wollten Lederjacken kaufen. Nachdem wir jeweils zwei unterschiedliche Preise ausgetauscht hatten hat er uns die Jacken aus dem Arm genommen, sie weggelegt und uns aus dem Laden begleitet. Der Trick dahinter: Auf dem Weg raus stellst du fest wie gerne du das Produkt hättest, stoppst ihn und kaufst für seinen Preis. Auf der Türschwelle hat er bei uns dann angehalten und wir konnten den Preis nochmal um 50% drücken.

Die Worte „Das ist mein Einkaufspreis“ oder „Mit dem Preis mache ich jetzt schon Verlust“ sind auch nicht beim Wort zu nehmen. Und selbst der „Letzte Preis“ lässt sich noch bearbeiten und wir haben regelmäßig 50% unter dem Verlust-Preis bezahlt. Fall also nicht auf theatralische Spiele rein.

Und lass dich auch nicht für dumm verkaufen. Die Preisliste oben ist ein guter Anhaltspunkt für gute Preise. Und trotzdem wurde uns schon versucht weiß zu machen, dass Bohnen hier in Marokko eben 19DH kosten würden.

Was dein Verhandelspartner kann kannst du auch! Die Good-Cop/Bad-Cop Methode funktioniert immer recht gut. Schließlich erinnert dich dein Partner/deine Partnerin gut daran, dass ihr das Produkt gar nicht braucht. Und es das im Ort gestern für einen deutlich günstigeren Preis gegeben hat (Achtung: Hier wird direkt gegen argumentiert, dass das eine ganz andere Qualität sei)

Solange du deinen Humor darstellst: Übertreibe so, dass sich die Balken biegen. Witzel herum denn die Verhandlung soll Spaß machen. Niemand handelt hier einen Friedensvertrag für den dritten Weltkrieg aus.

Plauder mit dem Verkäufer bevor es in die Verhandlung geht. Frag ihn nach seinem Namen, lobe seinen Shop, führe Small-Talk und sei in der Verhandlung der Beste Kumpel. Du sprichst ihn mit Namen an, machst einen Spaß über den ihr lachen könnt… Je persönlicher, desto besser die Verhandlung.

Selbstbewusstsein. Natürlich schwierig wenn man gerade erst im Land angekommen ist und noch nicht so recht weiß wie der Hase läuft. Mit dem Blog bist du aber schonmal sehr gut informiert und musst die Informationen nur noch selbstbewusst transferieren können. Erzähle deinem Verkäufer, dass du kein klassischer Tourist bist. Du bist nicht nur eine Woche im Land sondern schon drei Monate. Und natürlich bist du auch nicht das erste Mal im Land sondern warst schon häufiger hier.

Bei uns hat es immer gut funktioniert, wenn wir erzählt haben, dass wir Nomaden sind und im Land leben.

Oftmals wird auch direkt vom Verkäufer der Europreis im Verhältnis 1/10 ausgerechnet. Aussagen wie „Das ist doch gerademal 1€“ sollen dir ein schlechtes Gewissen machen und dafür sorgen, dass das zu einem No-Brainer für dich wird und du direkt kaufst. Lass dich davon nicht beeinflussen – schließlich zahlst du in Schweden auch nicht weniger, nur weil es in Deutschland günstiger ist.

Ich wollte eine Tajine kaufen und wusste, dass dieses Modell 30DH kosten darf. Nach einiger Verhandlung habe ich mich mit ihm auf 300DH per Handschlag geeinigt und war sehr stolz auf mich, ihn auf den fairen Preis runter gebracht zu haben. Dass ich im Kopf einen Denkfehler hatte und dachte, dass der faire Preis 30€ und nicht 3€ sind habe ich erst bemerkt, als Jule mich darauf aufmerksam gemacht hat. Zu dem Zeitpunkt wollte ich gerade bezahlen und der Verkäufer hatte die Tajine schon gut eingebackt. Wir sind dann gegangen.

Das ist natürlich nicht die feine Englische Art und ein Handschlag ist eigentlich ein Handschlag. Da der Verkäufer hier aber mit mehr als dem 10-fachen Preis eingestiegen ist war diese gesamte Verhandlung mehr als unfair. Was ich damit sagen möchte: Du darfst auch in einer Verhandlung aufbrechen und gehen. Der Nachbarstand wird das gleiche Produkt auch nochmal haben.

So sollte mein Turban, nach Verhandlungen, am ersten Stand 200DH kosten, am nächsten Stand 130DH und beim letzten Verkäufer konnte ich mich auf 60DH einigen. Für exakt dasselbe Modell. Und auch das weggehen ist ein Trick, dem du dich bedienen kannst: Oft geht der Händler dann noch im Preis runter. Damit rechnen solltest du allerdings nicht.

In der Verhandlung um einen Pouf sind wir gegangen weil wir uns nicht einig wurden. Auf dem Rückweg hat er uns abgefangen und wir haben die Verhandlung weiter geführt, sind aber wieder nicht zu einem Ergebnis gekommen bei dem wir uns hätten einigen können. Nach einem netten Smalltalk haben wir uns verabschiedet und sind davon gegangen. 10 Minuten später kam uns der Händler durch die Medina nachgehechtet, hatte den Pouf verpackt dabei und wir konnten uns endlich einigen. All das gehört beim verhandeln in Marokko dazu und ist völlig normal.

Ich habe mich in meine Lederjacke von Fès so sehr verliebt, dass ich sie sogar für seinen ersten Preis gekauft hätte – auch wenn dieser viel zu teuer war. Das „haben-wollen“ sieht dein Gegenüber und du wirst automatisch schlechter im verhandeln. Zum Glück kam ich bei meiner Lederjacke trotzdem noch auf einen fairen Preis.

Setz dir einen Festpreis, den du nicht überschreiten willst bei Produkten, in die du dich doch verliebt hast. Das hilft.

Kostenlose-PDF

Weil wir wissen wie schlecht das Internet in Marokko manchmal sein kann bieten wir dir die Preisliste auch als PDF an. Schreib uns einfach einen Kommentar und wir schicken sie dir zu. So hast du die Liste immer auf dem Handy dabei und kannst entspannt einkaufen gehen.