Fußboden verlegen

Dem Fußboden wird oftmals viel zu wenig Beachtung geschenkt. Auch wir haben den Boden dieses Mal wieder unterschätzt und das obwohl wir bei diesem Camperprojekt aus unseren Fehlern lernen wollten. Damit dir das aber nicht passiert haben wir diesen Blog geschrieben und erzählen dir auf was du achten solltest.

Wenn du an dem Schritt bist den Boden wieder einzubauen, hast du deinen Camper wahrscheinlich schon isoliert. Bei den meisten Dämmmaterialien gilt: Sie sind nicht belastbar. Das heißt, dass der Boden nicht direkt auf der Dämmung verlegt werden kann und Latten als Unterkonstruktion benötigt werden.

In Blog #008 sind wir darauf ein wenig genauer eingegangen. Zusammenfassend sei aber gesagt:
Je mehr Latten, desto besser. Überleg dir ganz genau wo am Ende viel Gewicht den Boden belasten wird und entwirf dein Lattenkonstrukt dementsprechend.

Zeichne dir aber deinen Lattenplan auf, schließlich willst du den Boden am Ende wieder mit den Latten verschrauben – dazu musst du sie auch finden.

Wir haben uns dazu entschieden, die originale Bodenplatte wieder einzubauen. Das kann man grundlegend machen und wir haben das ebenfalls bei unserem letzten Camper gemacht. Wie und weshalb erläutere ich dir im folgenden Kapitel.

Jetzt geht es aber darum, dass unsere Bodenplatte ein Problem hat: In ihr sind Löcher, in denen Airlineschienen verbaut waren. Daraus ergeben sich zwei Folgeprobleme. Das Erste ist offensichtlich; Dünne Vinyldielen halten der Belastung nicht stand, solltest du über die Löcher laufen. Du würdest höchstwahrscheinlich „einbrechen“. Das zweite Problem ist eigentlich genauso offensichtlich, nur habe ich das anfangs nicht erkannt.

Meine Lösung für Problem eins war relativ simpel: Mit dünnen Holzlatten wollte ich die Löcher im Boden stopfen was an und für sich auch gut geklappt hat.

Die Idee war auch nicht dumm und hätte funktioniert, wäre Problem zwei nicht gewesen: Aufgrund der Löcher in der Bodenplatte ist diese an diesen Stellen nur dünn mit der restlichen Platte verbunden. Das Ganze ist somit recht instabil – Willkommen bei dem zweiten Problem.

Beim verlegen der Vinyldielen haben wir dann festgestellt, dass sich die Bodenplatte so verzieht, dass sich zwei Ebenen bilden. Warum das ziemlich blöd ist brauche ich nicht weiter zu erläutern.

Die originale Bodenplatte konnten wir nicht mehr rausnehmen da bereits die Standheizung eingebaut und mit dem Boden verschraubt war. Das wäre also zu viel Aufwand gewesen.
Somit haben wir die paar Vinyldielen wieder rausgerissen und Pappelsperrholzplatten gekauft. Die haben wir uns zurecht geschnitten und einfach auf die Bodenplatte gelegt um sie auszugleichen. Darauf haben wir dann die Vinyldielen gelegt und bis heute merken wir keine Unebenheiten im Boden.

Das Ganze hätte man aber deutlich klüger lösen können. Mach dir deshalb im Vorfeld einige Gedanken zu deinem Boden.
Bei der Wahl der Bodenplatte kannst du nicht viel falsch machen. Wir hatten uns für die originale Bodenplatte entschieden, da diese ziemlich robust ist. Zudem passt sie perfekt ins Auto und muss nicht erst aufwändig zugeschnitten werden. Ein auch nicht zu verachtender Faktor ist der Preis: Holz ist aktuell ziemlich teuer, jeder Euro der sich sparen lässt ist ein gewonnener Euro.

Hast du jetzt aber eine Bodenplatte mit Airlineschienen und die Schienen entfernt, dann kann ich nicht empfehlen diese wieder einzubauen. Dazu ist sie einfach zu instabil. Kauf dir ein paar robuste Holzplatten und nimm den originalen Boden als Vorlage um dir die Platten zurecht zu schneiden.

Stehst du im Baumarkt merkst du schnell, dass es unzählige Möglichkeiten gibt deinen Fußboden hübsch zu bekommen. Wir haben uns lange beraten lassen und sind aufgrund des Gewichts und der Praktikabilität beim Klebevinyl gelandet.

Für Vinyl spricht die hohe Strapzierfähigkeit als auch das geringere Gewicht gegenüber den Holzfußböden. Du solltest aber darauf achten welches Vinyl du kaufst: Gerade bei Klickvinyl besteht im Camper das Risiko, dass sich die Platten durch die Vibrationen und Bewegungen verziehen. Somit könnten die Verbindungen brechen und dein Boden unschön werden.

Primär aus dem Grund haben wir uns für Klebevinyl entschieden, aber auch, weil es sich unfassbar leicht verarbeiten lässt.

Die Verarbeitung ist absolut kein Hexenwerk und lässt sich entspannt an einem Samstag erledigen. Bevor du die Vinyldielen verlegst muss die Bodenplatte grundiert werden. Sobald die Flüssigkeit nicht mehr milchig-weiß sondern durchsichtig ist, können die Vinyldielen verlegt werden.

Mit den nachfolgenden Tipps solltest du deinen Boden ganz einfach selbst verlegen können:

• Vinyldielen können leicht mit einem Cutter geschnitten werden. Dazu die Platte ganz leicht anritzen und das Brett dann über diesen Schnitt brechen
• Mit dem abgeschnittenen Reststück kannst du jetzt die nächste Reihe beginnen. So bekommst du einen tollen Versatz im Boden
• Mit der ersten Vinyldiele solltest du in einer rechtwinkligen Ecke beginnen. Andernfalls hast du am Ende einen schiefen Boden. Jedoch kann ich nur empfehlen an der Schiebetür die erste Diele zu verlegen. Bei unserem letzten Camperausbau haben wir das nicht gemacht und hatten dann am Einstieg ein recht dünnes, zugeschnittenes Brett. Jedesmal beim einsteigen ist es ein wenig mehr über die Kante nach unten gerutscht, sodass wir irgendwann eine recht große Lücke hatten

Den Fußboden im Camper zu verlegen ist echt nicht schwer. Trau dich – ab danach sieht es wohnlich aus! Schreib uns bei Fragen gerne eine Nachricht oder lass einen Kommentar unter diesen Blog da, wir versuchen alles so schnell wie möglich zu beantworten 🙂